Mittwoch, 2. April 2008

Der Blog sagt Auf Wiedersehen

Nach über 16 Monaten, mehr als 2.250 ausgedruckter Din-A-4-Seiten, nach abertausend Arbeitsstunden stellt dieser Blog nun die Aktivitäten ein.

Als wir im Dezember 2006 mit dem Projekt "Windsheimer Geschichten" begonnen haben war die Aufgabe dieses Blogs die Informations-Verbreitung über die heute "System Bomfi" genannte Politik in unserer schönen Stadt Bad Windsheim. War die Person des Bürgermeisters zu Beginn das eigentliche Thema, so entwickelte sich der Blog rasch zu einer zweiten Zeitung.

Wir wollten keinen Politiker stürzen, sondern nur über die Machenschaften informieren. Dass dieser Blog derart berühmt werden würde, haben wir uns nie träumen lassen. Zeitweise mehrere tausend Besucher an einem Tag hatten zwei Gründe: Zum einen natürlich den Blog als solchen mit seinem Inhalt, zum anderen die von den Blog-Gegnern erst ermöglichte Publicity. Wir erinnern uns dabei gerne an die ersten Blog-Werbekampagnen von FWG und ListeLand, nach denen selbst die Windsheimer Zeitung nicht mehr umhin kam, den Blog als solchen wahrzunehmen um über ihn zu berichten.

Die beiden Quoten-Höhepunkte waren unstrittig zum einen der Bericht der Sendung Quer im Bayerischen Fernsehen über die Staatsschutz-Machenschaften und natürlich die Wahltage, an denen zwar der Server der Stadt ausgefallen war, nicht aber der Blog.

Selbstkritisch hatten wir bis zur Hochphase des Wahlkampfs feststellen müssen, dass der eine oder andere Kommentar unserer Leser, wohlgemerkt nicht einer unserer Artikel selbst, etwas hart und scharf formuliert wurde. Wir haben oft nächtelang zusammengesessen und beratschlagt, ob man Kommentare wieder löschen soll, wenn sich Kommentatoren vom "höflichen" Ton verabschiedet haben. Wer aber die Leserbriefe beider politischer Lager der letzten Wochen in der Windsheimer Zeitung gelesen hat, stellt rasch fest, dass es auch dort viele Schmähschriften gegeben hat, über die man sich - wären sie je im Blog publiziert worden - empört hätte. So blieb der Blog stets ein Abbild der Diskussionen der Bürger in der Stadt.

Dass die Bürgerinnen und Bürger nun den Bürgermeister Wolfgang "Bomfi" Eckardt abgewählt haben erfreut uns. Dem neuen Bürgermeister Ralf Ledertheil sei dies aber eine Warnung: Die Uhr lässt sich nicht mehr zurückdrehen. Im Zeitalter des Web 2.0 wird eine ähnliche Politik, wie sie in den letzten 6 Jahren geherrscht hatte, sehr schnell im Wiederholungsfalle zu einem neuen Blog führen. Weder Staatsschutz noch CIA, keine Stasi und kein Chinesischer Geheimdienst können das Internet ausschalten. Wenn diese Erkenntnis dazu führt, dass die politischen Fraktionen dieser Stadt endlich wieder offen und nicht geheim arbeiten, wenn die Opposition nicht länger per se ausgeschaltet werden soll, dann ist dies schon alleine ein Erfolg dieses Blogs.

Ab sofort gibt es keine neuen Artikel und keine neuen freigegebenen Kommentare mehr. Falls es Gerüchten zufolge eines Tages einen neuen Blog geben sollte und wir davon "Wind" bekommen, werden wir diesen Blog an dieser Stelle verlinken. Das ist doch Ehrensache. Sonst bleibt der Blog so online stehen, wie er ist. Als die Folge - und nicht die Ursache - der Windsheimer Politik.

Der Kommentar aus der WZ vom 18.03.2008

Was wirklich geschah - Bürger verordneten der Stadt politischen Neubeginn

Der Souverän hat gesprochen, die Bürgermeisterwahl ist gelau­fen. Herausgekommen ist ein Er­gebnis, dass die meisten Anhän­ger beider Lager zunächst in un­gläubiges Erstaunen versetzte, und so manch einer hatte noch Stunden nach der Wahl nicht zur Gänze realisiert, was geschehen war.

Die Irritationen sind nachvoll­ziehbar, denn schließlich wird nicht alle Tage ein langjähriger Amtsinhaber abgewählt, dessen Erfolge nicht einmal von seinen erbittertsten Gegnern jemals ernsthaft bestritten wurden. Bad Windsheim hat in der Ära Eck­ardt zweifelsohne einen enormen Aufschwung erfahren. Um es den­noch zu „schaffen“, aus dem Amt gejagt zu werden, bedurfte es ent­sprechend negativer „Leistun­gen“, die in der Abwägung der Wählerinnen und Wähler nun so­gar den Ausschlag gegen Eckardt gaben.

Der noch amtierende Bürger­meister hat vor allem in seiner zweiten Amtsperiode offenbar tatsächlich so viele Leute vor den Kopf gestoßen und enttäuscht, dass er es seinen Gegnern ermög­lichte, einen Stimmungsum­schwung herbeizuführen. Die un­zureichend ausgebildete Sozial­kompetenz des Ersten Bür­germeisters hat all seinen Stär­ken zum Trotz zu seinem Sturz ge­führt. Unstrittig ist: Ein Rathaus muss ein Ort der Auseinanderset­zung und des politische Streits sein; klar muss aber auch sein: es ist kein Kriegsschauplatz und es darf schon gar nicht zum Schlachtfeld verkommen. Dem kommenden Bürgermei­ster Ralf Ledertheil sollte Ek­kardts schmerzhafte Niederlage Mahnung genug sein für seinen ei­genen (Führungs-)Stil. Grund zur Überheblichkeit hat der Neue oh­nehin nicht, denn eines ist offen­kundig: die Menschen in Bad Windsheim haben nicht in erster Linie Ledertheil gewählt, weil sie in ihm einen starken Kandidaten sahen, an dem vernünftigerweise kein Weg vorbeiführt, sie haben in erster Linie Wolfgang Eckardt abgewählt.

Dies soll die Leistung Leder­theils und seiner Wahlkampftrup­pe nicht schmälern. Nur: Grund zur Häme gibt es für die Sieger nicht. Sie alle sind nun gefordert, ihrem Mann, der ab 1. Mai an der Spitze der Stadt stehen wird, in die Schuhe zu helfen. Denn er tritt nicht nur in die von ihm selbst als etwas groß bezeichneten Fußstapfen Otmar Schallers, son­dern auch in die von Wolfgang Eckardt. Und dessen zwölfjähri­ger Weg durch die Stadtgeschichte hat beileibe nicht nur Flurscha­den angerichtet, sondern auch vie­le positive, bleibende und tiefe Eindrücke hinterlassen.

Alle, Sieger wie Verlierer vom Sonntag, haben jetzt nicht nur die Chance, sondern die Verpflich­tung zu einem Neuanfang und zu einem würdigen und respektvol­len Miteinander. Auch diese Auf­gabe hat der Souverän – und der ist nun mal immer noch das Volk – der Politik mit auf den Weg ge­geben. Nichts könnte dies besser ausdrücken als das Gleichgewicht der Kräfte im neugewählten Stadtrat.

Vielen Dank an Herrn GÜNTER BLANK

Montag, 31. März 2008

BLOG aktuell

Hier finden sich Euere Kommentare zum aktuellen Geschehen in Bad Windsheim und Umgebung und zu Themen, die noch kein eigenes Kapitel haben.

Regelmäßig werden die Kommentare dann ins jeweilige Monats-Archiv und - wenn es thematisch passt - parallel in ein bestehendes Blog-Thema verschoben. An dieser Stelle oder per Mail bitte auch Euere Themenvorschläge platzieren! Wir freuen uns auf Euere aktive Beteiligung!

Sonntag, 16. März 2008

Ralf Ledertheil ist neuer Bürgermeister!

Das amtliche Endergebnis der Stichwahl der Bürgermeisterwahl 2008 lautet:

51,6% (2.946 Stimmen) entfielen auf Ralf Ledertheil, 48,4% (2.759 Stimmen) auf Eckardt (vorläufiges Endergebnis).


Danke Bad Windsheim!

Samstag, 15. März 2008

Zeit für die geistig moralische Wende

Nun ist der Tag der Entscheidung da. Viel ist geschrieben und gesprochen worden während der vergangenen Monate.

Nun liegt es in der Hand der Wählerinnen und Wähler, ob sie für Eckardt oder für Ledertheil stimmen.

Unserer Meinung nach ist es Zeit für die Wende. Und wie passend bei einem Kandidaten, der ursprünglich nur für die SPD gestartet ist und nun von der breitesten politischen Basis der Windsheimer Geschichte unterstützt wird.

Bad Windsheim hat wieder Transparenz und Fairness verdient. Das ist mit Eckardt nicht zu schaffen, wie er uns seit vielen Jahren Tag für Tag demonstriert hat.

Für alle Zweifler sei nochmals an die unnötige und gezielte Spaltung der Bürgerschaft in Sachen Schießwasen erinnert. Eckardt hat uns allen einen Bürgerentscheid eingebrockt, den wir nicht benötigt hätten, hätte uns Eckardt die wesentlichen Stellungnahmen von Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt nicht vorenthalten. Ob es nun eine Lüge oder nur Taktik war, sei dahingestellt.

Die Fronten in dieser Stadt sind derart verhärtet, dass wir einen Neuanfang brauchen. Wolfgang Eckardt kann im Stadtrat sein Fähigkeit oder Unfähigkeit unter Beweis stellen und sich demokratisch einbringen, aber bitte nicht mehr als Bürgermeister. Dass Eckardt einen Vorteil gegenüber Ledertheil hat, nur weil er schon Bürgermeister ist, ist ein albernes Argument. Eckardt war 1996 hoffnungsvoll als Neuling gestartet. Was aus dem Hoffnungsträger wurde, ist hinlänglich bekannt.

Die letzten Monate haben gezeigt, dass es keine Frage mehr ist, ob Eckardt ein guter Bürgermeister ist, oder nicht. Er hat uns allen gezeigt, dass er das Amt als Autokrat ausübt. Das brauchen wir im Jahr 2008 nun wirklich nicht mehr. Eine Versöhnung, ob mit Gottesdienst oder ohne, kann nur ohne Wolfgang Eckardt als Bürgermeister funktionieren.

Gehen Sie bitte zur Wahl und wählen Sie den Kandidaten, den unsere Stadt verdient hat. Denken Sie dran: Erst in 6 Jahren haben Sie wieder eine Chance.

Wir sagen auf Wiedersehen und vielen Dank für Ihr Interesse über all die Monate an diesem Blog. Selbstverständlich erhalten Sie am Sonntag auch hier die Wahlergebnisse – und wir hoffen, dass das Endergebnis keinen Trauerflor tragen muss.

Ein Versprechen geben wir Euch noch, wir beobachten das politische Geschehen weiterhin mit Argusaugen.

Ihre Windsheimer Geschichten, die nun selbst bald Geschichte sind.

Mittwoch, 12. März 2008

Können Sie sich Herrn Eckardt als Bürgermeister leisten?

Fakten zur SABS

Keine Angst, liebe Leser, wir zählen heute kurz vor der Wahl nicht wieder die unzähligen Nebenjobs unseres Bürgermeisters auf.

Vielmehr stellen wir uns die Frage, wer sich von uns diesen Bürgermeister leisten kann. Die Frage deshalb, weil Eckardt die Straßenausbaubeitragssatzung nicht ausschließt, was in den Worten von Politikern ein klares "machen wir, aber erst nach der Wahl" bedeutet.
In Rüdisbronn sagte Eckardt, es gebe nur noch wenige Gemeinden im Landkreis, wo es keine SABS gebe. Man werde solange wie irgend möglich versuchen, ohne SABS auszukommen. Wenn irgendein BGM die SABS lange raus schieben könne, dann sei es mit Sicherheit er selber, (Eckardt). Hier wird jedoch geflissentlich übersehen, dass Eckardt selbst nach der Wahl 2002 versucht hat, die SABS einzuführen. Die Herren von der LiLa hatten dem ja damals zugestimmt. Und Eckardt war es, der 1996 gegen Merz gewonnen hat, weil er keine SABS versprochen hatte.

Haben Sie eine Ahnung, was auf Sie an Belastungen zukommt?
Insgesamt kann, das sei vorweggeschickt, gesagt werden, dass die Bürger der Ortsteile ein vielfaches dessen zahlen, werden, was auf städtische Bürger zukommt.

Ist das gerecht?

Ist es etwa fair, wenn Eigentümer großer Anwesen an Kreisstraßen nicht, bzw. nur im ganz geringen Umfang zur Kasse gebeten werden können, während "Innenstädtler" voll zahlen müssen?

Der Bürgermeister beruft sich gerne auf Nachbarstädte und will damit belegen, dass eine SABS unausweichlich und fair ist: hier zwei Beispiele aus Burgbernheim:

- Landwirt, Anlieger an der Kreisstrasse, Strasse wird neu geteert, keine Kosten für Anlieger, gleichzeitig wird aber der bereits bestehende Gehsteig incl. Straßenbeleuchtung neu gemacht, Kostenanteil für ca. 50 Meter = 3000 €

- Anwesen Nähe Rossmühle, Handwerksbetrieb, etwas aufwendigere Gestaltung der Straße, mit Stützmauer usw., zusätzlich noch rückwärtige Zufahrt vorhanden, Kostenanteil = 15.000 €

Wenn Sie das fair finden, dann wählen Sie doch bitte am Sonntag Herrn Eckardt.

Weitere Überlegungen:
Viele Bürger wähnen sich auf der sicheren Seite, weil sie Anlieger von Kreisstrasse oder Staatsstrasse sind. Dies kann sich als Trugschluss erweisen, weil wie im geschilderten Fall auch Kosten für Gehsteige und Straßenbeleuchtung umgelegt werden können, (übrigens auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite!).
Bei einigen Ortsteilen stehen Ortsumgehungen zur Debatte, so z. B. Rüdisbronn, Lenkersheim, Berolzheim Nord. Hier werden dann die bisherigen innerörtlichen Straßen abgestuft und auch hier greift dann die SABS bei der dann sicherlich erforderlichen Umgestaltung. Man erinnere nur an die Freude Eckardts, dass die Einfallstraße am Schießwasen keine Kreisstraße mehr sein wird. Herzlichen Glückwunsch an die Anwohner.
Wer in Wiebelsheim Eckardt wählt, und damit die SABS, kann sich auf einiges gefasst machen. Hier sind enorm viele Strassen auszubauen.
In Lenkersheim läuft ja die Dorferneuerung an, hier soll der Präzedenzfall geschaffen werden, indem man vorgibt, ohne SABS wäre die Dorferneuerung nicht möglich.

Nun hören wir die Claqueure von Eckardt schon schreien, dass Ledertheil auch nur mit Wasser kocht und Geld braucht.

Absolut richtig, Beifall auch vom Blog. Aber warum brauchen wir denn Geld? Das muss doch auch einmal klar gesagt werden, was uns 12 Jahre Eckardt gekostet haben.

Exemplarisch sei nur mal das Dreamland angeführt. Angeblich hat die Stadt 1,2 Mio. investiert. Da hat Eckardt wohl eine Kommastelle verschoben. Wer von Ihnen war schon einmal im Dreamland? Dort ist noch kein Haus bezogen, eines steht im Bau. Fürstliche Straßenbeleuchtung, feinster Granit als Randpflaster. Und die nächste Herausforderung steht bevor: wenn die Grundstücke, wie vom Märchenkönig behauptet, bald alle verkauft werden und der Bauboom ausbricht, dann können wir die Straßen gleich neu machen. Die sind nämlich fix und fertig geteert. Nicht, wie sonst üblich, wurde gewartet mit der End-Schicht, bis die Baulaster abgezogen sind. Für Millionäre ist uns nichts zu teuer.
Wer so mit dem Geld umgeht, der kann kein Geld haben.

Wer sich die Mühe macht und einen Stadtplan aus den 60er Jahren zur Hand nimmt, der sieht, dass sich Bad Windsheim bei fast gleicher Bevölkerung flächentechnisch vervielfacht hat. Millionen über Millionen sind in neue Baugebiete geflossen. Das generiert natürlich höheren Unterhaltungsaufwand.
Aber so etwas müssen die Bürger insgesamt zahlen. Es darf nicht ungerecht auf einzelne Bürger verteilt werden.

Fänden Sie es in Ordnung, wenn Ihre Nachbarstraße vor 3 Jahren modernisiert wurde und die Anlieger nichts zahlen müssen, aber jetzt, da Ihre Straße an der Reihe ist, die SABS mit zigtausend Euro Belastungen auf Sie zukommt?

Wenn Sie diese himmelschreiende Ungerechtigkeit in Ordnung finden, wenn Sie wollen, dass insbesondere unser Bürger auf dem Land an den Rande des Ruins gebracht werden, dann wählen Sie bitte Herrn Eckardt und seine SABS.

Freitag, 7. März 2008

Der absurde Sonnengott

Ein paar Tage haben wir nun gebraucht, ehe wir uns von dem Schock erholt haben. Dem Schock, den wir erlitten haben, weil über 40 % der Wähler ernsthaft weiterhin einen Wolfgang Eckardt als Bürgermeister wünschen.

Nächsten Sonntag ist Stichwahl und wir sollten es den Wählern einfach machen, eine Enscheidung zu treffen. Daher die Wahlhilfe für den absurden Sonnengott.

Beantworten Sie für sich selbst folgende Frage mit JA oder NEIN. Sollten Sie nur ein einziges Mal mit JA antworten, dann wählen Sie Wolfgang Eckardt. Er hat solche Wähler verdient. Antworten Sie ausschließlich mit NEIN, sollten Sie dem Gegenkandidaten Ralf Ledertheil Ihre Stimme geben.


Finden Sie es in Ordnung, dass der Bürgermeister unsere legitimierten Stadträte und die gesamte Bevölkerung für dumm verkauft und uns allen die Stellungnahme des Wasserwirtschaftsamts vorenthält?

Sind Sie damit einverstanden, wenn ein Bürgermeister seine politischen Gegner u.a. als Dorfdeppen verunglimpft?

Halten Sie es für legal, wenn der Bürgermeister zur Ausschaltung der Opposition einzelne Stadträte ausschließt, in dem er sich mit seinen "Vertrauten" und von der Stadt bezahlten Rechtsanwälten in seinem Dienstzimmer einschließt, während eigentlich Stadtratsitzung ist?

Findet es Ihre Zustimmung, wenn der Bürgermeister sich anonyme Beschwerden zu eigen macht, wenn es um aus seiner Sicht unliebsame Mitarbeiter geht, gleichzeitig aber die Anonymität eines Internets beklagt?

Ist es in Ihrem Sinne, wenn Bürger, die nur eine Frage nach Grundstücken stellen, vom Bürgermeister als kriminell bezeichnet werden?

Gefällt es Ihnen, wenn sich der Bürgermeister über Bürger lächerlich macht, die wegen der Geruchsbelästigung Angst um ihre Gesundheit haben?

Und abschließend: finden Sie es in Ordnung, wenn der Bürgermeister das grundgesetzliche Recht auf Gehör aushebelt?

Diese Liste lässt sich beliebig erweitern. Jeder soll sein Kreuz da machen, wo er möchte, wo er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann.

Ob Ralf Ledertheil der bessere Bürgermeister ist, muss er erst beweisen. Dass er die Demokratie, ja, dass er die Grundrechte, die seit 1949 die Grundpfeiler unserer Republik sind, ebenso mit Füßen tritt wie dieser amtierende Sonnengott, ist unwahrscheinlich, weil das Verhalten von Eckardt im negativen Sinne kaum zu toppen sein dürfe.

Montag, 3. März 2008

CSU und Liste Land stürzen ab, SPD/UB, FWG und WIR-FDP legen zu

Das vorläufige Endergebnis der Stadtratswahl 2008 bringt unter Berücksichtigung der bisherigen Bündnisse im Stadtrat eine leichte Stärkung der Opposition. Einen völligen Einbruch muss die CSU hinnehmen, wovon am meisten die FWG profitierte.

Die politisch mittlerweile der FWG näher als der CSU stehenden Stadträte Gerhäuser und Volkert ziehen wieder in den Stadtrat ein und dürften dabei das Ergebnis der CSU sogar eher geschönt haben. Ein Desaster auf der kompletten Linie für Dieter Hummel, der zwar ein ordentliches Listenergebnis für sich verbucht und nun dank Absprachen mit Wolfgang Eckardt damit rechnen kann, im Falle von dessen Wiederwahl das Amt des zweiten Bürgermeisters bekleiden zu dürfen. Das wäre ein Fest für den Bomfi, denn Hummel wäre noch weniger Hindernis für seine Politik als ein Gerhäuser es je war.

In den Einzelergebnisse zeigt sich klar, dass die Bad Windsheimer die Opposition stärken wollten. So fallen z.B. die sensationellen Einzelergebnisse von Ismene Dingfelder (6307 Stimmen) und Ekkehart Schreibelmayer auf (5383 Stimmen auf). Die Liste WIR-FDP gewann einen Sitz hinzu und die Liste Land verlor einen. Zwei Stadtratssitze gingen für die CSU verloren und diese konnte die FWG übernehmen. Die recht mäßige Wahlbeteiligung, vor allem in den Stadtbezirken, ist beängstigend.

Mehr Analyse folgt. Hier erst einmal die vorläufigen Endergebnisse (Wahlergebnisse 2002 in Klammern):

SPD/UB 25,7% 6 Sitze (22,5% 6 Sitze)

CSU 24,6% 6 Sitze (32,3% 8 Sitze)

FWG 23,5% 6 Sitze (17,5% 4 Sitze)

FDP/WIR 15,0% 4 Sitze (13,7% 3 Sitze)

Liste Land 11,2% 2 Sitze (14,0% 3 Sitze)

Wahlbeteiligung: 64,0% (63,6%)

Sonntag, 2. März 2008

Knapp 60% gegen Eckhardt

Nun ist es offiziell. Knapp 60% der Wähler sprachen sich gegen Eckardt aus. Die 3 Herausforderer haben das Oppositions-Potential fast gleichmäßig unter sich aufgeteilt.

Ralf Ledertheil konnte das beste Ende für sich verbuchen und wird am 16.März gegen Wolfgang Eckardt in die Stichwahl ziehen. Das Ergebnis:


Wolfgang Eckardt: 40,5%
Ralf Ledertheil: 22,7%
Albert Regel: 20%
Dieter Hummel: 16,8%

Wir werden in kürze unsere Wahlanalyse und mehr Details bringen.

Samstag, 1. März 2008

Zwei Putschisten und der eingebildete Kranke

Liebe Leser,
in rund 24 Stunden ist alles vorbei!

Alles vorbei? Richtig, der Bürgermeister könnte unter Umständen erst in einer Stichwahl zwischen Regel und Ledertheil bestimmt werden. Aber vorbei sein wird morgen der Ausgang der Stadtratswahl. Und da dürfen wir Blogger doch nicht vergessen, drei unserer treusten Begleiter der letzten 14 Monate nochmals zu erwähnen, die sich wider jedem Anstand zur Wiederwahl (oder sollten wir Widerwahl schreiben?) stellen.

Es sind unsere zwei Musterdemokraten und Putschisten Gerhard "Unschuldslamm" Gerhäuser und Rainer "Browny" Volkert. Und natürlich unser, je nach Gusto, gesunder oder kranker Hans Wild. Diese drei haben es verdient, dass wir ihnen unseren vorerst letzten Artikel widmen.

Hans Wild
Jetzt, da in die Affäre Wagner mehr Licht gekommen ist und die Rolle des plötzlich krank gesundeten Wild deutlich wurde, sollten die Wählerinnen und Wähler einfach nur mal wieder daran erinnert werden, dass Wild das System Bomfi symbolisiert. Nicht mehr und nicht weniger. Und da ein „Figuren-in-den-Schnee-Pinkeln“ gemeinsam mit Bomfi diesen Winter ausgeschblossen war, üben wir uns schon gedanklich im Das-Kreuz-Nicht-Machen bei Wild. Denn wir wollen nicht, dass Wild aufgrund der schweren Bürde seiner vielen Ämter (die Sparkasse sei nochmals in Erinnerung gebracht) doch noch überfordert, pardon, überlastet wird. Wir gönnen ihm die Ruhe.


Rainer Volkert
Der treue Parteisoldat Rainer Volkert, über den schon soviel geschrieben, von dem aber so wenig bewegt wurde, hat auch eine dunkle Vergangenheit. Man erinnere sich an die infame Demontage von Dieter Hummel. Hier meinen wir nicht den Putsch in der alten Schule, als der Ziehvater von Volkert diesem unbedingt wieder zum Parteivorsitz verhelfen wollten. Nein, es ist eine ganz andere Vergangenheit:

"Besonders eifrig scheinen Teile der Bad Windsheimer CSU zu sein. So sprach deren Ortsvorsitzender Rainer Volkert im Bundestagswahlkampf 2002 von „nie zuvor gesehenem Vandalismus" gegenüber Plakaten der CSU. Als Schuldige machte er „die Sozis" aus, von denen ja bekannt sei, „dass diese sozialistischen und kommunistischen Parteien schon immer ein gestörtes Verhältnis zum Eigentum anderer hatten". Gut, als treuer Vasall von Gerhäuser und Eckardt wundern wir uns nicht mehr über die Wortwahl dieses Lehrers.

Und weiter: "Rainer Volkert und ... vertreten damit die altbekannten Anti-Antifa-Theorien, die eine antifaschistische „Fundamentalnorm", in ihrem Jargon „Political-Correctness" (PC) genannt, in Deutschland herbeihalluzinieren. Ziel dieser Strategie ist es, eine Gefahr von links zu stilisieren und die Rechte zu verharmlosen bzw. als Opfer dieser „Political-Correctness" darzustellen.

Gut dass dieser Mann nicht Geschichte unterrichtet. Besser wäre aber, die Wähler würden dem Putschisten und Soldaten ob seiner abstrusen Theorien die rote Karte zeigen. Das wäre doppelt gut, weil er dann keinen Schaden anrichten müsste und die rote Karte ja in seiner Weltanschauung Teufelszeug ist.


Gerhard Gerhäuser

Unser kommunalpolitisches Stehaufmännchen. In Kreis und Bezirk entsorgt, rechtskräftig verurteilt wegen Betrugs aber immer noch 2. Bürgermeister. Wie sich Eckardt hinter diesen omnipotenten Politiker (Unternehmer ist er ja keiner mehr, wie er behauptet) stellt, man könnte fast meinen, er würde ihn noch für das Verdienstkreuz am Band des Landkreises vorschlagen für seine tollen Verdienste.

Wenn ein Politiker des Windsheimer Stadtrats jemals faktisch untragbar war, dann dieser Gerhäuser. Wer aber glaubt, er zieht sich zurück, der irrt. Selbst kurz vor der Wahl scheint er noch den Kirchenvorstand gegen die WIR-Liste mit Heckel instrumentalisiert zu haben, sozusagen und bildlich gesprochen mit seiner Betschwester Döbler-Scholl.

Nein, er tritt wieder an. Er tritt aber in einer Art an, dass einem nur Angst werden kann. Den Hummel als Kandidaten hilft er, zu demontieren (z.B. die unterschiedlichen Aussagen zur Straßenausbaubeitragssatzung) und inthronisiert noch 2 (in Worten: zwei!) seiner Söhne zum Machterhalt. Sein Sohn Georg, der ja jetzt Geschäftsführer der Baufirma ist, gegen die der Landrat Anzeige erstattet hat, übernimmt faktisch und ohne Frage sein Mandat im Kreistag. Sein Sohn Johannes, der jüngste im Familienbunde, erhielt einen einstelligen Listenplatz auf der Stadtratsliste.

So könnte es also sein, dass die unrühmliche Ära Gerhäuser mit Gerhard an der Spitz, mit diversen Betrugsaffären und einer Verurteilung kein Ende nimmt, sonder uns künftig 3 (in Worten: drei) Gerhäusers vertreten. Zwei im Stadtrat, einer im Kreistag.
Um Himmels willen, keiner verurteilt die beiden Söhne. Sippenhaft ist abgeschafft. Aber jetzt hat der Landrat die Firma, die vom einen Sohn vertreten wird, angezeigt. Ja was soll das denn bitte geben, liebe Wähler? Fast könnte man die Krebelder’sche Bananenrepublik befürchten.

So wünschen wir allen mündigen Bürgern die richtige Wahl bei der Wahl. Denn Sie wissen doch: Jede Stadt bekommt den Bürgermeister und den Stadtrat, den sie verdient. Und so was, wie die letzten 6 Jahre, haben wir nicht verdient.

BLOG aktuell ARCHIV März 2008

Nachstehend findet Ihr die Kommentare aus dem BLOG Aktuell aus dem Monat März 2008

Freitag, 29. Februar 2008

BLOG aktuell ARCHIV Februar 2008

Nachstehend findet Ihr die Kommentare aus BLOG Aktuell aus dem Monat Februar 2008

Die drei Herausforderer und Ihre Vision

Nach dem Rede-Duell auf Radio 8 und einer kurzen Umfrage in der Windsheimer Zeitung wollen wir an dieser Stelle den drei Herausforderern die Möglichkeit geben, sich in den Windsheimer-Geschichten zu Fragen, die uns interessierten zu äußern. Wir bedanken uns bei Ralf Ledertheil und Albert Regel für ihre Antworten. Dieter Hummel wollte sich an dieser Stelle nicht detailliert äußern. Die Begründung dafür findet man auch als Anzeige heute in der Windsheimer Zeitung.

In einer Stadt wie Bad Windsheim ist der Konsens über alle Parteigrenzen hinweg sicher ein Ziel. Was jedoch wäre Ihre Wunsch-Koalition im Stadtrat, um möglichst viele Ziele politisch umsetzen zu können?

Albert Regel: Ich persönlich habe aus parteilicher Sicht keinen Favoriten als Partner. Mir persönlich ist es viel wichtiger mit einer fundamentierten Argumentation Überzeugungsarbeit zu leisten und alle Stadträte anzusprechen. Aus diesem Grunde ist es auch für mich sehr wichtig, dass der Wähler sich bewusst für unterschiedliche Kompetenzen bei den Stadtratskandidaten entscheidet, um für den neuen Stadtrat die entsprechenden Branchenvertreter im Stadtparlament zu haben. Denn auf dieser Basis wäre für die Stadtratsarbeit ein solides Fundament für eine wirtschaftliche und erfolgreiche kommunalpolitische Arbeit gelegt. Ein Denken innerhalb der Parteigrenzen hat in der Kommunalpolitik nichts zu suchen. Hier steht die Wahrung und die kompetente Vertretung der Bürgerinteressen im Vordergrund und das zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger. Leider stellen wir in der heutigen Zeit mehr und mehr fest, dass unsere Politfunktionäre mehr und mehr den Bezug zur Basis verloren haben und mangels Kompetenz, Hintergrundwissen und Erfahrung nicht mehr den Mut haben, sich einer offenen Diskussion zu stellen. Die Klügeren haben viel zu lange nachgegeben, was nun dazu führt, dass die Anderen regieren. Die Basis an Erfahrung im Bereich von Menschenführung und dem fairen Umgang mit seinen Gegnern ist heute in den meisten Führungsebenen leider verloren gegangen. Hier steht oft nur noch der Eigennutz im Vordergrund, wie wir an den Entscheidungen und den Halbwertszeiten unserer Managergeneration feststellen. Soziale Interessenbereitschaft wird nur noch von den "normalen" Bürgerinnen und Bürgern erwartet. Aus diesem Grunde sehe ich dringenden den Bedarf, dass bei den Wahlentscheidungen Kompetenz, Erfahrung und Charakterstärke der Kandidaten in den Vordergrund der Entscheidungskriterien kommen.

Ralf Ledertheil: In der Kommunalpolitik sollte die Gruppierungszugehörigkeit keine Rolle spielen. Jeder Demokrat im neuen Stadtrat ist zur Zusammenarbeit herzlich eingeladen. Ich würde mir eine Mehrheit wünschen, mit der man gestalten kann und die nicht nur blockiert. Diese kann durchaus auch von Sachfrage zu Sachfrage wechseln. Eine endgültige Aussage kann man aber erst nach dem 2. März treffen.

Jeder Kandidat hat individuelle Stärken und Schwächen. Sie wollen sich bei der bevorstehenden Wahl durchsetzen und wir möchten daher wissen, wo Sie selbst Ihre Kernkompetenzen sehen und auf welchen Gebieten Sie sich fachlich und menschlich stärker einschätzen als der amtierende Bürgermeister?

Ralf Ledertheil: Bedingt durch meine bisherige berufliche Tätigkeit werde ich sicher dem Thema Finanzen ein großes Augenmerk widmen. Ich stehe aber auch dafür, eine solide Politik für alle Bürger dieser Stadt zu machen. Für die Gäste wurde bereits einiges getan. Neben weiteren Aktivitäten in dieser Richtung, muss jetzt auch wieder verstärkt an die Bürger gedacht werden. Menschlich will ich mehr auf die Mitbürger zugehen und sie in die Themen der Stadtpolitik aktiv einbeziehen.

Albert Regel: Aus fachlicher Sicht kann ich auf eine vielseitige und fundamentierte Ausbildung bauen. Erfahrungen in den unterschiedlichen Führungsebenen und als Geschäftsführer im In- und Ausland haben mich gelehrt, dass nur Erfahrung, Menschlichkeit und Kompetenz langfristig bei den Mitarbeitern geschätzt wird. Auf Grund meiner Ausbildung in der Landwirtschaft, im Rettungsdienst, im kulturellen Bereich und sehr umfangreich in meiner Karriere in der Bauwirtschaft, habe ich eine sehr breit gefächerte Erfahrung. Da ich mir jeden Schritt meiner Entwicklung erarbeiten musste, weiß ich sehr gut, wie viel Energie und Stehvermögen man braucht, um sich gegen die Konkurrenz durch zu setzen. Auch habe ich durch meine Rettungsdiensterfahrung von über 11000 Einsatzstunden, sehr viel menschliches Leid und persönliche Schicksale erlebt. Das prägt die persönliche Grundeinstellung in vieler Hinsicht. Man lernt seine Mitmenschen zu schätzen, gleich welcher Art und kann sich sehr gut in die unterschiedlichen Situationen hineindenken. Man lebt viel bewusster und überlegt jeden Schritt und jede Entscheidung. Man ist sich auch bewusst über die Tragweite seiner Entscheidungen und eventuelle Folgen. Daher sehe ich mich in der Menschenführung und der fachlichen Kompetenzen im Bereich der Bautechnik, Verkehrsplanung, Ver- und Entsorgungstechnik, Umwelttechnik, Energiegewinnung, Stadtentwicklung, Medizin und Heilbereich, Analytik und im Bereich der kulturellen Entwicklung als überlegen an.


Was haben Sie sich als erste Amtshandlung vorgenommen wenn Sie es schaffen, Bürgermeister von Bad Windsheim werden?

Albert Regel: Meine erste Amtshandlung werden die persönlichen Gespräche mit jedem Mitarbeiter der Stadtverwaltung, der städtischen Betriebe und der städtischen Beteiligungsgesellschaften sein. Außer dem persönlichen Vorstellen meiner Person, interessieren mich die persönlichen Schwerpunkte, das bisherige Arbeitsklima und der persönliche Kontakt, als Neubeginn einer konstruktiven Zusammenarbeit. Grundvoraussetzung von motivierten und leistungsorientierten Mitarbeitern ist ein vertrauensvolles, aber dennoch respektvolles Verhältnis untereinander. Jeder Mitarbeiter, gleich welcher Ebene muss wissen, dass er mit seinen Problemen an oberster Stelle Gehör findet und ernst genommen wird. Hierzu gehört selbstverständlich das persönliche Gespräch mit den neuen Stadträten in gleicher Weise. Denn das interne Verhältnis spiegelt sich in der Kundenfreundlichkeit zu den Bürgerinnen und Bürgern wieder und schließlich ist der Kunde König. In diesem Zuge muss auch die Erreichbarkeit und die Bürgerfreundlichkeit im Rathaus entsprechend neu ausgerichtet werden.

Ralf Ledertheil: Als erstes werde ich mit meinen Mitarbeitern im Rathaus und allen städtischen Betrieben intensive Gespräche führen und sie bitten, mit mir und dem neuen Stadtrat alles zu tun, um die Stadt Bad Windsheim und ihre Ortsteile für eine positive Zukunft aufzustellen.
Ein Kassensturz ist sicher auch sinnvoll, um dann die laufenden Vorhaben zu überprüfen und eventuell korrigierend eingreifen zu können.

Welche Botschaft liegt Ihnen für die Blog-Leser besonders am Herzen?

Ralf Ledertheil: Wenn ich Bürgermeister bin, wird ein respektvoller Umgangston im Rathaus angeschlagen. Ich will Bürgermeister für alle sein, ohne dass sich irgendjemand ausgegrenzt oder diffamiert fühlen muss. Alles soll so laufen wie es in einer Verwaltung laufen muss, nach Gesetz und Ordnung. Ist in meiner Verwaltung dann Normalität und geradliniges, sinnvolles Miteinander eingekehrt, so glaube ich, macht dies einen Blog überflüssig.

Albert Regel: Das Grundrecht für die freie Meinungsäußerung wird in meiner Amtsführung absolut im Vordergrund stehen. Wir brauchen in der Gesellschaft die "Querulanten" und Kritiker. Sie stellen das Sprachrohr der Basis dar. Ohne konstruktive Kritik ist es für eine Führungsperson schwer, den Kontakt und die Interessen der Basis zu wahren. Ich hoffe, dass die "Blogger" in der letzten Zeit nicht den Mut verloren haben, sich auf eine offene Diskussion einzulassen. Dieser offenen Diskussion werde ich mich zu jeder Zeit stellen, denn auf Grund meiner Erfahrungen kann ich in der Argumentation aus dem Vollen schöpfen, aber ich strebe in dieser Diskussion auch an, meine Erfahrungen weiter auszubauen und auf eine noch breitere Basis zu stellen. Ich vertrete aber auch die Meinung, man kann nicht alles wissen, aber man braucht ein Leben lang die Bereitschaft, lernfähig zu bleiben. Sicher stellt man sich dem neuen Wissen mehr und mehr kritisch in der Bewertung gegenüber, aber dennoch bedeutet Diskussion die Erweiterung der Erfahrung aller Diskussionsteilnehmer.

Donnerstag, 28. Februar 2008

Die Akte Wagner

Fast sah es so aus, als würde die Person Günter Wagner vor der Wahl nun doch nicht mehr zum Thema werden.

Nach monatelangen Ankündigungen in der nobelpreisverdächtigen Publikation "Bad Windsheim Aktuell", wonach jeder Leser erkennen werde, dass unser lieber Bürgermeister nicht anders konnte, als Wagner zu entlassen, kam ja nun der Rückzieher. Eckardt kündigte kleinlaut an, nichts zu schreiben, wohl aber zu sagen, wenn er gefragt wird.

Uns kam das sehr merkwürdig vor und so bekamen wir heute aufschlussreichen Einblick in die gesamte Akte. Soviel sei jetzt schon verraten: von ausgezogenen Socken über nicht funktionierende Glühbirnen findet man allerhand Erschütterndes in der Akte. Aus der Bader-Meinhof-Bande wurde eine Dreierbande, anonyme Hilferufe wurden erhört (wo es doch feige ist, im Internet anonym zu schreiben), wobei unklar ist, ob die Hilferufe vielleicht bestellt waren. Die Rolle des Nachfolgers Hegers wird immer grotesker.


Der Fall Wagner hat in den vergangenen Monaten immer wieder diesen Blog beschäftigt. Scheinbar hat erst die Klage Wagners Bewegung in den Fall gebracht. Dann wiederum irritierte, dass Eckardt in seiner Hauspostille Bad Windsheim Aktuell verkündete, der böse Wagner wolle einen Vergleich mit der Bedingung des Stillschweigens, was er aber ablehne. Dann die Meldung (eine Ausgabe später) der Vergleich ist zustande gekommen ohne Geheimhaltungsklausel, aber jetzt wolle Eckardt nichts sagen, weil er ein Gutmensch sei.

Schließlich ist uns zu Ohren gekommen, dass Wagner bei einer SPD-Wahlveranstaltung in Berolzheim direkt angesprochen wurde, Stellung genommen hat und dort feststellte, er habe die gesamte Akte der Presse zur Verfügung gestellt.

Nachdem bis heute nichts in der Presse zu lesen war, haben wir einmal nachgefasst und folgende Auskunft bekommen:

- Wagner hat eine Presseerklärung abgegeben
- Wagner hat der Presse diese Akte zur Verfügung gestellt.

Stellt sich die Frage warum war bis heute nichts zu lesen? Jedenfalls haben wir diese Presseerklärung nun ebenfalls bekommen und wollen sie nicht vorenthalten. Zudem stand auch uns die Akte als E-Mail zur Verfügung.


Presseerklärung

Mit größter Verwunderung habe ich zur Kenntnis genommen, dass die Personalie Günter Wagner in den Augen des Bürgermeisters immer noch eine derart bedeutende Rolle spielt. Dies zeigt sich schon daran, dass der Bürgermeister die Hatz auf meine Person fortsetzt und gegen mich, wie ich der Windsheimer Zeitung entnehmen konnte, als möglichen Betreiber des Blogs windsheimer-geschichten gegenüber Kriminalpolizei und Staatsschutz diffamierende Anschuldigungen initiiert hat. Ich wurde übrigens als Zeuge von der Polizei schon im August vernommen. Dass ich von Seiten des Bürgermeisters verdächtigt wurde, wurde mir bis heute weder gesagt, noch wurde ich bis heute als Beschuldigter vernommen.

Deshalb folgende Skizze der Ereignisse:

Von Anfang an wurde ein doppeltes Spiel gespielt. Auf der einen Seite verdonnerte Eckardt sämtliche Aufsichtsräte zur Geheimhaltung, verweigerte mir selbst als Betroffenen aber die Gründe der Kündigung. Auf der anderen Seite wurden und werden abenteuerliche Gerüchte geschürt. Offensichtlich ging Eckardts Konzept aber nicht auf. Die Bürger glauben nicht mehr alles, was dieser Bürgermeister ihnen sagt. Es scheint immer noch genügend Druck vorhanden zu sein, dass er jetzt glaubt, im Wahlkampf schmutzige Wäsche waschen zu müssen. Sein Versuch, sich davon rein zu waschen, mich auf dem Altar seiner Koalitionspolitik geopfert zu haben, ist gescheitert. Nachdem das Landgericht deutlich gemacht hatte, dass der Rechtsstreit zwischen mir und der Franken-Therme zur Provinzposse zu entarten drohe und dringend einen Vergleich angeraten hatte, habe ich vorgeschlagen, die Provinzposse auch nicht außerhalb des Gerichtssaales stattfinden zu lassen. Dies hat Eckardt abgelehnt. Insofern habe ich meinen Vorschlag zurückgezogen und dem Vergleich ohne Geheimhaltungsverpflichtung zugestimmt, wohl wissend, dass Eckardt alles daran setzen wird, schmutzige Wäsche zu waschen. Grundsätzlich biete ich jedem Bad Windsheimer Bürger an, meine komplette Akte der Auseinandersetzung mit der Franken-Therme einzusehen. Auch stelle ich die Akte gerne der Presse vollumfänglich zur Verfügung, damit jeder erkennt, welch infames Spiel hier gespielt wurde.

Zudem gilt es das, was an falschen Behauptungen nun in Eckardt Wahlkampfzeitung Bad Windsheim aktuell in den Raum gestellt wurde entgegen zu treten und der Wahrheit wieder zu ihrem Recht zu verhelfen. Aus diesem Grund nehme ich dazu gerne Stellung:

Bei genauer Betrachtung fällt der Beginn der Hatz gegen meine Person in die zweite Hälfte des Jahres 2004. Sie machte sich fest in Bemerkungen aus der Rathausspitze, ich sei als ausgewiesene Rote Figur nicht als Geschäftsführer von Therme und KKT vermittelbar, solle die Therme übernehmen. Ich habe damals deutlich darauf hingewiesen, dass es aus vielen Gründen sinnvoll wäre, beide Positionen in eine Hand zu geben, halte das unter der Voraussetzung der geeigneten Person heute noch für richtig. Selbst zuschreiben muss ich mir auch die Tatsache, damals nicht auf Freunde gehört zu haben, die mir sagten: „sei vorsichtig, die holen dich nur in die Therme, weil sie sich des Erfolges nicht sicher sind und einen Sündenbock brauchen, für den Fall dass es nicht läuft."

Der Misserfolg der Therme ist ausgeblieben, also musste man die Beseitigung ihres Geschäftsführers anders anpacken. Unter widersinnigem Zeitdruck eine Ausschreibung für die KKT durchgezogen, und mit Ralf Emig ein Mensch nach Bad Windsheim geholt, den man nach meiner heutigen Einschätzung im Prinzip bereits bei seiner Einstellung zum Abschuss freigegeben hatte. Dies um den Doppelschlag durchzuführen, der auch mich beseitigen sollte. Es muss hier nicht wiederholt werden, wie dies ablief. Zu meiner großen Überraschung hat es die Internetseite www.windsheimer-geschichten.blogspot.com geschafft, einen bis auf ganz marginale Kleinigkeiten komplett richtigen Ablauf dieser von Eckardt inszenierten Doppelentlassung zu präsentieren. Dazu von meiner Seite im Nachhinein Gratulation zu einer äußerst akribischen Recherche! Bei Interesse empfehle ich also, diesen Beitrag nochmals zu lesen!


Genauer äußern möchte ich mich zu den Hintergründen der so genannten zweiten Kündigung Wagner im Oktober 2006.

- Nachdem der Versuch der ersten Kündigung gescheitert war, begann eine beispiellose Aktion des Aufsichtsratsvorsitzenden, der sich unentwegt in der Therme einfand. Um mich machte er dabei große Bögen. Wie mir von Mitarbeitern immer wieder berichtet wurde, fragte er mit Bleistift und Blöckchen gewaffnet Mitarbeiter aus. Parallel dazu übersandte er regelmäßig so genannte TO-DO-Listen, die zu weit mehr als 80 % Dinge enthielten, die baustellenseitig im Zuge von Nachbesserungen und Gewährleistungen von den Firmen noch abzuarbeiten waren. Wichtige, von mir als Geschäftsführer geforderte und von der Bauleitung bestätigte Nachbesserungen verzögerten sich oder wurden verhindert. Immer wieder wurde mir vom Bauleiter mitgeteilt, dass abgesprochene Maßnahmen der dringenden Nachbesserung vom Geschäftsführer des Zweckverbandes (Heger) abgelehnt oder verzögert wurden. Eklatante Kostensteigerungen im Betrieb der Therme gab es, weil aufgrund der Lieferung falscher Wasserwerte vom Zweckverband Kurzentrum an das Ingenieurbüro die Thermalwasser-Aufbereitung monatelang nachgerüstet werden musste und damit kein Thermalwasser zur Verfügung stand. Das bedeutete erhebliche Mehrkosten für Frischwasser, Energie und Sole, um diese Schlamperei auszugleichen.
Ein Ziel führendes Gespräch mit dem Zweckverband Kurzentrum war hierüber nicht ansatzweise möglich. Ein Aufsichtsratsmitglied versuchte mich zum Beispiel damit anzuschwärzen, ich würde Wände in der dritten Badehalle verschimmeln lassen. Der Stadtbaumeister inspizierte dies dann im Auftrag der Stadtspitze, ohne sich bei mir anzumelden und stellte fest, dass der Putz durch Salz angegriffen war. Ein Telefonat hätte genügt um dies zu klären, weil ich es bereits Wochen vorher bei der Bauleitung angesprochen habe. Es wurden Putzfrauen vom Bürgermeister befragt, warum ein bestimmtes Licht nicht brenne und er hat das dann in sein Blöckchen geschrieben. Dabei brachte es die Elektrofirma über Monate nicht fertig, dieses Licht anzuschließen. Zwei läppische Beispiele für unzählige ähnliche Vorkommnisse - es würde hier jeden aber auch jeden Rahmen sprengen, die vielen derartigen absurden Spitzelmaßnahmen des Bürgermeisters aufzuzählen. Sie wären sicher zum Teil amüsant zu lesen, sprechen in ihrer Gesamtheit aber eher von perfider Akribie.

- Gleichzeitig lief die Kampagne zur Entlassung von Ralf Emig. Ausschlaggebend wurde dabei die Tatsache, dass Mitarbeiter (von sich aus!) über Herrn Emig massiv Beschwerde führten, was zu seiner Entlassung letztendlich führte. Schließlich wurde Heger im August Emigs Nachfolger in der KKT. Er brachte es fertig, nicht ein einziges Mal mit mir als Geschäftsführer der Franken-Therme in der nun verbleibenden Zeit einen Satz zu wechseln.

- Die Tatsache, wie Emig über die Mitarbeiter ausgehebelt werden konnte, erhielt nun Modellcharakter, ließ die verdeckten Ermittlungen des Aufsichtsratsvorsitzenden in der Therme schlagartig massiv ansteigen. Es zeigte sich, dass insbesondere drei Mitarbeiter regelrecht konspirativ angefüttert wurden. Dabei handelte es sich um den Leiter der Wellnessabteilung, der bereits wegen problematischer Leistungen unter meiner Beobachtung stand, um einen Haustechniker, der dies insbesondere mit der Zielsetzung tat, seinen Kollegen Alfred Höfner loszuwerden und um eine Mitarbeiterin in der Verwaltung, die versuchte ihre Kollegin Britta Gehwald als Konkurrentin mit auszubooten. Es erreichten mich in dieser Zeit Nachrichten, dass dies von höchster Stelle emotional vorbereitet und begleitet wurde, indem von den drei Personen Wagner, Gehwald und Höfner über Monate nur noch als von der Dreierbande gesprochen wurde.

- Zunächst wurde ein anonymes Schreiben an den Bürgermeister lanciert, in dem haarsträubende Vorwürfe gegen den Geschäftsführer geäußert wurden. Unter anderem wurde darin geäußert, der Geschäftsführer habe Kosmetika verderben lassen. Dieses anonyme Schreiben wurde dem Gericht vorgelegt, obwohl Eckardt als Vorsitzender des Zweckverbandes Kurzentrum wissen musste, dass von der Frankentherme händeringend um eine Klimatisierung der Kosmetikabteilung gebeten worden war. Eine Bitte, die vom Zweckverband nach langem Hin und Her letztendlich verhindert wurde. Ebenso wurde mir und auch Frau Gehwald vorgeworfen, wir hätten Führungen durch die Anlage so durchgeführt, dass Gäste wie Affen vorgeführt worden seien. Viele Teilnehmer an diesen Führung werden bestätigen, dass dies nie geschehen ist, im Gegenteil mit großer Sensibilität vorgegangen worden sei. Wenn man bedenkt, wie sehr sich der Bürgermeister über anonyme Schreiben empört, die seine Person betreffen, dann wird deutlich, welches Spiel hier gespielt wurde.

- Wie später zu erfahren war, trafen sich am 03.Oktober 2006 die drei Bürgermeister (allesamt Aufsichtsräte) mit den angefütterten Mitarbeitern im Rathaus, wobei der Bürgermeister ein ‚Beschwerdeprotokoll' gegen mich als Geschäftsführer mit haarsträubenden Vorwürfen anfertigte.

- Daraufhin erreichte mich ein Schreiben des Aufsichtsratvorsitzenden mit Einladung zu einer Aufsichtsratsitzung mit dem Ziel meiner Entlassung. Ich könne daran teilnehmen, um zu Vorwürfen gegen mich (die nicht genannt wurden) Stellung zu nehmen. Ich fand mich zu dieser Sitzung ein, wurde aber umgehend wieder hinauskomplimentiert, ohne im Geringsten darüber informiert zu werden, was man mir denn überhaupt zur Last legte. Am selben Abend erhielt ich Nachricht, dass ich als Geschäftsführer abberufen worden sei, das Dienstverhältnis sei zum 28. Februar 2007 beendet. Eine fristgerechte, also keine fristlose Kündigung! Diese folgte auch noch schriftlich mit dem Angebot, innerhalb weniger Tage eine Auflösungsvereinbarung (!) zu vereinbaren. Zu keiner Zeit also erhielt ich irgendeine Information darüber, was mir denn überhaupt zur Last gelegt oder was mir vorgeworfen wurde.

Es war monatelang nicht zu ermitteln, welche Vorwürfe konkret gegen mich vorgebracht wurden. Stattdessen erreichten mich Informationen und Gerüchte, dass in Aufsichtsräten davon die Rede war, ich hätte an Orgien teilgenommen, hätte mich in Weinkellern von Hotels herumgetrieben, die nicht einmal ansatzweise über einen Weinkeller verfügen und vieles andere mehr. Seltsam, ich kann von mir behaupten in meinem ganzen Leben niemals an einer Orgie teilgenommen zu haben. Hätte ich auch dem Trend folgen sollen und eine eidesstattliche Versicherung über meine Nicht-Teilnahme an Orgien abgegeben sollen?


Wieso wird hier gelogen? Was soll mit solch abstrusen Lügen übertüncht werden? Wieso ist es möglich, derart unredlich aufzubauschen, dass man mitunter nach Dienstschluss (!) mit Kollegen noch auf ein Glas Wein zusammenkam und erst dann nach Hause ging? Meist wurden dabei noch Dinge besprochen, zu denen man während der hektischen Anfangsmonate tagsüber gar nicht gekommen war. Hätte man diesen Vorwurf mit offenem Visier auf den Tisch gelegt, hätte er sich ausräumen lassen. Dann hätte man aber nicht die Infamie des Begriffes Orgie instrumentalisieren können, was unbedingt nötig war. Die Methode wird mir langsam klar. Relativ rasch wirft der neue Geschäftsführer Herrn Höfner raus und nötigt Frau Gehwald zu einer Rückkehr in die KKT (ob beide auch als Teilnehmer an Orgien diffamiert worden sind?). Die Dreierbande ist entsorgt!


- Als Folge dieses Vorgangs erhebe ich über meine Rechtsanwältin Klage gegen die Franken-Therme beim Landgericht Fürth, mit dem Ziel, mir ausstehende Erfolgsanteile und Tantiemen meines Gehaltes auszuzahlen. Gegen eine Entlassung an sich kann ich als Geschäftsführer nicht klagen, weil ich nicht unter den Kündigungsschutz falle. Die häufig gestellte Frage, weshalb nich nicht gegen die Entlassung klagte, dürfte damit beantwortet sein. In dieser Auseinandersetzung um die mir vertragsmäßig zustehenden Gehaltsteile fand nur ein Termin, nämlich der mit dem Ziel des Vergleiches statt, bei dem über Einzelheiten nicht im Geringsten gesprochen wurde. Auch hier wurde bereits in Bad Windsheim-Aktuell, dem Wahlkampfblatt des Bürgermeisters gelogen, als dort zu lesen war, ich hätte mich nicht zu Vorwürfen geäußert. Da die Gegenseite den dabei zur Diskussion stehenden Betrag von rund 13 000,-- € bereits öffentlich gemacht hat, ist hier folgendes zu ergänzen:


a. Das Landgericht hat zunächst einen Vergleichstermin anberaumt und beide Parteien aufgefordert, persönlich zu erscheinen. Wer fehlte war der persönliche Vertreter der Franken-Therme.

b. Das Landgericht hatte für diesen Vergleichstermin einen Vergleichsbetrag von 6750,-- € ermittelt und vorgeschlagen, einen Vergleich von 6000,-- € wegen des dann wegfallenden Prozessrisikos zu schließen. Diesem Vergleich habe ich zugestimmt; die Gegenseite, die entgegen der Anordnung des Gerichts nicht persönlich erschienen war, lehnte diesen Vergleich im Nachgang ab.

c. Das Landgericht hat in seinem Schreiben beide Parteien eindringlich gebeten, sich zu vergleichen, da sonst nach Einschätzung des Gerichtes ein Prozess im Sinne einer Provinzposse drohe.


d. Es erging daraufhin ein neues Vergleichsangebot der Franken-Therme über 4800,-- €, das ich ebenfalls annahm, aber vorschlug in diesen Vergleich nun Verschwiegenheit beider Parteien aufzunehmen. Es machte aus meiner Sicht keinen Sinn, den Prozess als Provinzposse nicht zu führen, um dann öffentlich eine Provinzposse zu veranstalten, wie dies nun geschieht. Dieser Vorschlag der Verschwiegenheit wurde von Eckardt in Bad Windsheim Aktuell so umgedeutet, als habe ich etwas zu verheimlichen. Damit ist klar, dass er diese Provinzposse gegen die Empfehlungen des Landgerichts nun doch außergerichtlich führen will.


e. Ich stimmte dem Vergleich ohne Verschwiegenheitsklausel zu.


Zusammengefasst stelle ich fest, dass diese ganze Angelegenheit keinen anderen Hintergrund hatte, als sich hier meiner Person als Geschäftsführers zu entledigen, da ich als Mitglied der SPD, politisch mündiger und bis 2002 in Funktionen tätiger Bürger schlichtweg zum Feind erkoren worden war. Die Zahlen, der Ablauf, die Atmosphäre, die Außenwirkung der Therme – alles befand sich zu der Zeit als ich Verantwortung trug, in positiver Situation, obwohl sich diese Einrichtung ein Dreivierteljahr hinter den Kulissen weitgehend als diffizile Baustelle erwies. Allzu häufig waren große und größte Störungen und Situationen zu lösen, die anderen Orts zu vorübergehenden Stillstand und vorübergehender Schließung geführt hätten.

Es war richtig und wichtig, sich trotz der monatelangen Behandlung maximal für diese Bad Windsheimer Einrichtung einzusetzen und zwar unter fast vollständiger Einbringung meiner kompletten Freizeit und trotz einer Behandlung, die ebenfalls über Monate massiv an Kräften und Nerven gezehrt hat. Bleibt zu hoffen, dass dieser Einrichtung in wenigen Wochen auch ein Kopf gewährt wird, der als menschlich bezeichnet werden kann.

Wer möchte, erhält von mir auch noch gerne die Prozessakte zur Einsicht. Senden Sie mir einfach eine E-Mail.


Bad Windsheim im Januar 2008

Günter Wagner
Magdeburger Straße 15
91438 Bad Windsheim
kug.wagner@t-online.de

Dienstag, 26. Februar 2008

Bürgermeister macht sich lustig über besorgte und kranke Bürger

10 Tage vor der Wahl hat sich unser Bürgermeister vollends verrannt. Nach seinem Amoklauf rund um den Schießwasen verkauft er besorgte Bürgerinnen und Bürger nun für dumm. Nach Jahren des Leugnens gestand Eckardt am Donnerstag im KKC, dass es stinkt.

Man muss sich das einmal überlegen: Der Bürgermeister einer Kurstadt sagt, dass es in seiner Stadt stinkt. Nicht nach Landwirtschaft, sondern nach den Gerüchen einer Eisengießerei. Wer dachte, ein Anfang zur Aufarbeitung der Probleme sei gemacht, wurde rasch eines Besseren belehrt. Wurden besorgte Anwohner vor Monaten noch für dumm verkauft, wonach der Gestank doch vielleicht von verwesenden Tieren kommen könnte, läuft dieses Auslaufmodell von Bürgermeister jetzt zur Hochform auf:

Er gibt unumwunden zu, dass es nach Gießerei stinkt und bringt auch gleich den Lösungsvorschlag: Wir mischen dem Gestank einfach einen angenehmen Duft bei. Ganz nach dem Motto: Die verwesenden Kaninchen aus Nachbars Garten duften endlich nach Kamille.

Herr Bürgermeister, sind Sie noch bei Trost? Die geschädigten Bürgerinnen und Bürgern, insbesondere die Bewohner von Külsheim, leiden unter der Luft. Es geht hier nicht darum, dass man lieber Kamille oder Veilchen riechen möchte. Man hat Angst, dass der Gestank, der ja bislang geleugnet wurde, der aber jetzt plötzlich von Ihnen der Eisengießerei zugerechnet wird, krank macht.

Was sind Sie nur für ein Mensch, der sich über besorgte Bürger derart lächerlich macht? Von uns aus rufen Sie gerne wieder den Staatsschutz, denn Gesundheitsgefährdung ist - noch - schlimmer als die angeblichen Beleidigungen.

Wir hören schon die Bedenkenträger: In der Gießerei arbeiten viele Menschen. Das ist absolut richtig! Aber wenn wir den vollmundigen Ankündigungen unseres Bürgermeisters Glauben schenken dürfen, dann arbeiten im Bereich des Kurwesens ein Vielfaches! Und wenn wir die mathematische Gegenrechnung machen, gefährdet hier im Schnitt 1 Arbeitsplatz in der Gießerei in letzter Konsequenz 4 im Tourismus. Außerdem, Herr Bürgermeister, was sind schon 200 Arbeitsplätze gegen 10 Kranke Bürger oder gegen 1 krankes Kind?

Es geht hier nicht um eine potentielle Gefährdung im Falle eines Unfalles, wie wir es z.B. bei Atomkraftwerken sehen. Es geht hier um die permanente Beeinträchtigung der Menschen in und um Bad Windsheim. Es sei auf unsere Nachbarstadt Burgbernheim verwiesen, in der es noch heute im Stadtrat "Besorgte Bürger" gibt. Die entstanden aus der Angst vor einer Aluschmelze. FWG steht leider nicht für "für weniger Gestank".

Herr Bürgermeister, entschuldigen Sie sich bei den Bürgern für diese Entgleisung! Und, um in Ihren Worten zu sprechen: Ist es nicht auch Eigennutz Ihres Stellvertreters Gerhard Gerhäuser, der Gesellschafter der Gießerei ist? Dürfen Eigeninteressen dreier Gesellschafterfamilien höher bewertet sein als das berechtigte Grundinteresse der Bürger nach Gesundheit?

Und ein an dieser Stelle letzter Einwand (sonst muss Ihre Sekretärin zu viel Text ausdrucken): Waren Sie nicht Bürgermeister, als die Gießerei den Betrieb an der Westheimer Straße faktisch ans Kurgebiet verlagert hat?

Samstag, 23. Februar 2008

Wie viel Zivilcourage finden wir in unserer Stadt und auf dem Land?

Ergänzung – Bericht von der Demonstration vom Samstag, 23.02.2008

Die Demonstration war mit insgesamt etwa 200 Personen gut besucht und kann getrost als ein großer Schritt für die Windsheimer gesehen werden. Das hätte man sich noch vor Monaten nicht träumen lassen, dass sich einmal so viele Leute zu einer bunten, friedlichen und doch aussagestarken Kundgebung vor dem Marktplatz einfinden würden.

Der Redner Herr Wagner aus Nürnberg fand die richtigen Worte: Bad Windsheim hat die Nase voll von der Spaltung der Stadt und der einseitigen und vielen Bürgern gegenüber unfairen Stadtpolitik. Stattdessen zog er Vergleiche mit anderen fränkischen Städten, wo die Probleme zum Teil noch größer sind und nur durch eine gute Kommunikation und Zusammenarbeit überwunden werden können. Ohne Polemik und Tiraden, statt dessen mit Sachverstand und Kooperationswillen arbeiten anderswo Politik, Verwaltung, Geschäftsleute und Bürger dort Hand in Hand. Ein beispielhafter Weg auch für Bad Windsheim und ein Zeichen, daß es Zeit für einen neuen fairen Kopf an der Spitze der Stadt ist.

Die Demonstration wird bei Bedarf wiederholt. In diesem Fall bitte auf die Infos in der Presse achten. Auch an dieser Stelle würden wir dann darauf hinweisen. Danke an dieser Stelle auch für das eingesandte Foto!

Artikel vom Freitag, 22.02.2008:

Wir fanden den Beitrag der Windsheimer Zeitung vom 20.Februar 2008 mehr als bemerkenswert. „Den Protest auf die Straße tragen“ lautete die Überschrift und wir sehen vier respektable Bürger abgelichtet, die direkt und ohne Umschweife über einige der gröbsten Probleme in der personellen Führung der Stadtpolitik durch den Bürgermeister und sein politisches Netzwerk sprechen.

Während wir Blogger in den letzten Monaten ein demokratisches Meinungsforum angeboten haben, in dem man ohne Nennung seiner Identität seinen Problemen und seiner Kritik freien Lauf lassen konnte ohne dass die Schreiberin oder der Schreiber des Kommentars gleich eine sofortige berufliche Konsequenz dieser freien Meinungsäußerung befürchten mussten, haben die Organisatoren der Demonstration schon ganz andere Erfahrungen gemacht, wie wir erfahren haben.

Sie haben sehr schnell festgestellt, dass viele Windsheimer Angst davor haben, ihre Meinung öffentlich und für alle erkennbar alleine durch ihre Anwesenheit zu äußern. Während sich die Betroffenen vorher in Mails, Kommentaren und persönlichen Treffen entsetzt über Missstände und ihre miserable persönliche Behandlung durch die Stadtführung ausgeschüttet haben, trauen sie sich nun kaum vor die Tür, um diese Kritik auch durch ihr Teilnahme bei der anberaumten Demonstration zu untermauern.

Klar haben wir Franken nicht gerade einen guten Ruf, wenn es um Demokratiefähigkeit und ein besonders couragiertes Eintreten für die eigenen Rechte und die unserer Mitbürger geht. In den dunklen Zeiten des Nationalsozialismus galten die Franken geradezu als Hochburg und Keimzelle der damals braunen, heute rechten Interessensgruppen. Wir wollen die damaligen Zeiten sicher nicht mit der politischen Situation von heute vergleichen, aber ähnliche Auswirkungen wie Angst und Unterdrückung sowie Aktivitäten des Staatsschutzes gegenüber Kritikern sind nun einmal nicht zu verleugnen.

Früher wie heute gab es einen regierenden Apparat und ein Netz an willfährigen Mitstreitern, die sich erst einmal denen zuwenden, die stark erscheinen, da deren politischer Arm weit reicht und sich viele von der Bindung an eine solche Struktur Sicherheit und in einigen Fällen auch persönliche Vorteile versprechen. Es ist doch klar: Keiner mag sich gerne mit den „Starken“ anlegen. Es kann nur mit Nachteilen behaftet sein, sich mit „denen“ in den Clinch zu begeben.

Also verharren wir brave Windsheimer lieber wie das Kaninchen vor der Schlange in der Angststarre und warten darauf, daß der Adler von oben herabstürzt und sich die Schlange schmecken lässt und uns damit von der Bedrohung befreit. Das wird natürlich nicht passieren - oder haben Sie, werte Leserin und werter Leser, kürzlich Adler über unserer schönen Stadt fliegen sehen? Die eigenen Stärken als Karnickel wie z.B. verdammt schnell flitzen und ein paar gute Haken schlagen, haben scheinbar alle vergessen. Und so traut sich eben keiner heraus.

Dabei muss man sich eben die Frage stellen, wie lange das noch so weiter gehen darf?! Eine Demonstration, insbesondere eine solche gegen eine völlig undemokratische und unfaire Behandlung eines Bürgermeisters gegen viele seiner Bürger, nutzt das älteste demokratische Grundrecht der Meinungsäußerung. Es gab Zeiten in diesem Land, wo es den Menschen nicht möglich war, auf die Strasse zu gehen und ihre Meinung zu sagen. Erst unser heutiges Grundgesetz hat uns diese Freizügigkeit ermöglicht. Warum also wollen wir Bürger nach wie vor darauf verzichten und spielen weiter Kaninchen? Im Jahr 2008 müssen wir uns das nicht mehr antun!

Wer sich als aufrechter Demokrat fühlt und nach dem 2.März auf eine neue, ehrliche Stadtführung setzt die fair mit allen Bürgern umgeht und bereit ist, bestehende Amigostrukturen zu sprengen, der kommt zur ersten Bad Windsheimer Samstagsdemonstration am 23.Februar um 11.00 Uhr auf den Marktplatz. Es gibt nicht viel zu reden, dafür werdet Ihr staunen, wie viele Menschen eben genau so denken wie Du und ich.

Donnerstag, 21. Februar 2008

Für die Gäste das Beste

Für praktisch alle Windsheimer ist er untrennbar mit der Stadt verbunden. Er gehört einfach zum Stadtbild und für jeden Bürger gilt er als eines der Aushängeschilder beim Aufzählen der Windsheimer Attraktionen: Der Kurpark!

Die Web-Enzyklopädie Wikipedia vermerkt auf ihrer Seite über Bad Windsheim bei den Sehenswürdigkeiten: „Kurpark: ca. 30 ha groß, Oase der Erholung und Entspannung, sehenswerte Allee“ und auf der Homepage der Stadt Bad Windsheim spricht man wörtlich von einem einmaligen Erholungsgebiet mit einer imposanten, über 100 Jahre alten, Kastanienallee“.

Eine Stadt, die von sich behauptet ein touristisches Kleinod zu sein und seinen Gästen nur das Beste bieten zu wollen dürfte also nichts mehr im Sinn haben, als dieses Vorzeigeobjekt zu hegen und zu pflegen. Leider scheint der Fokus der Tourismus-Experten und der Stadtführung nicht nur etwas unscharf zu sein wenn es um den Kurpark geht. Der Kurpark ist wohl eher völlig aus der Beobachtung und Priorität verschwunden.

Wir haben nach ein paar Exkursionen durch den Park den Eindruck, als würde der traurige und teils gefährliche Zustand der Wege schon alleine dafür sorgen, dass die Kurgäste erfolgreich von einer Überquerung der Bahnlinie abgehalten werden. In der Stadt warten dann zwar weitere „Gefahren“ wie unübersehbare Krater und Schlaglöcher und ungezügelter Fahrzeugverkehr in den Gassen der Stadt, aber so weit sollen es speziell die Klinik- und Reha-Patienten ja scheinbar auch gar nicht schaffen.

Letztere sind übrigens kräftig am Motzen und Meckern und als wir mit der Kamera unterwegs waren wurden wir einige male angesprochen, daß es eine Schande sei, wie die Wege im Park vernachlässigt würden. So etwas sei einer Kurstadt unwürdig. Scheinbar waren die Verantwortlichen für Stadt und Touristik schon lange nicht mehr selbst im Kurpark und beschränken sich stattdessen auf des Pendeln mit Dienstwagen zwischen Therme und Rathaus. Dann wäre es zumindest angemessen, die für die Instandhaltung der Wege zuständigen Mitarbeiter auf Zack zu halten und Ihnen auch die Mittel zu bewilligen, wenigsten die Hauptwege in einem halbwegs ansehnlichen Zustand zu bewegen.

Woran liegt es, Herr Bürgermeister, dass hier so ein Ungleichgewicht besteht zwischen hochglanz-vermarkteter Therme und dem Kurpark-Elend? Oder ist der Ausbesserungs-Etat nach dem Desaster mit dem Radwegbau nach Ickelheim völlig aufgebraucht? Wer sich Dreamland-Luftschlössern umgibt und dabei nebenbei nochmal 20 Millionen Euro investieren will, hat sicher für die irdischen Kurparklöcher keinen Platz im Kopf, vermuten wir.

Dienstag, 19. Februar 2008

Der Anfang vom Ende

Am 17. Februar also begann die politische Götterdämmerung des Wolfgang Eckardt, die sich am 2.März vollenden wird. Man steht staunend vor einem Trümmerhaufen, der - erinnert man sich an den Beginn der Amtszeit Eckardts vor 12 Jahren - so nicht zu erwarten war. Vorausgegangen war das Ende der Amtszeit Otmar Schallers, der nach 17 Jahren von seinen politischen Gegnern in eine Situation gebracht worden war, die Stadt nicht mehr richtig weiterzubringen weil seine politischen Gegner dies nicht mehr zuließen. Diese schreckten nicht einmal davor zurück für die Stadt wichtige Entscheidungen abzulehnen auch wenn sie damit der Entwicklung schadeten. Es war ihnen wichtiger dem ‚roten’ Bürgermeister zu schaden.

Wolfgang Eckardt verhalf dies dazu, ein kleiner Bad Windsheimer Politstar zu werden. CSU und FWG hatten verstanden, dass die Bevölkerung nicht bereit war, weiterhin die Entwicklung der Stadt auf dem Altar egoistischer Parteipolitik morden zu lassen und Eckardt gelang es, eine breite Basis im Stadtrat zu finden. Er schöpfte aus dem Vorrat gut durchdachter Projekte aus der Schaller-Ära und dieser hatte ihm trotz bösartigster Widerstände auch einen Grundstücksvorrat hinterlassen, auf den er bauen konnte.

Halle und Therme waren ja noch Projekte aus der Schallerzeit, aber der beste Vorrat geht einmal zur Neige und Eckardt versuchte für Nachschub zu sorgen. Aber je mehr er dafür eigene Vorstellungen und Ideen herbeischaffen musste, desto problematischer wurden die angegangenen Projekte. Sie entfernten sich von den Bedürfnissen der Bürger, ja sie standen diesen allzu oft diametral entgegen. Je mehr dies zu Tage trat, desto mehr versuchte Eckardt mit Geheimniskrämerei und Winkelzügen seine Vorhaben in die Tat umzusetzen.

Damit waren zu oft die Grenzen demokratischer Spielregeln in der Stadtpolitik überschritten. Eckardt versuchte autokratischen Führungsstil durchzusetzen gegenüber kritisch loyalen Mitarbeitern aber auch immer mehr gegenüber dem Stadtrat und den Bürgern. Es wurde klar, dass diese politischen Rambo-Methoden Eckardts viele vor den Kopf stoßen würden. Es war Eckardt auch instinktiv klar, dass solche Methoden gerade mit der Fraktion der SPD im Stadtrat nicht zu machen sein würden. Insofern war das, was die SPD 2002 unvermittelt traf, ein logischer Schritt Eckardts.

Er musste die SPD ausbooten, er hatte von ihr in Sachen zweifelhafter Methoden und Geschäfte nichts zu erwarten. Eine neue Koalition musste geboren werden. Sie wurde geboren mit Gerhäuser und Krebelder, beide mit Bürgermeisterposten belohnt. Es begann die Ära des so genannten ‚System Eckardt’. Geprägt von Platzhirsch-Allüren, wurde jeder Widerspruch, jeder Ansatz einer sachlichen Kritik mundtot gemacht, die entsprechenden Personen - wo immer möglich - entsorgt.

Es entstanden absurde Vorhaben, die aber eine eindeutige Sprache hatten. Allein das Vorhaben Dreamland belastete Stadt und Bürger mit hohen Kosten. Es folgte der Ideologie: Wir da oben – Ihr da unten’. Eine radikale Abkehr von Schallers demokratischem Baugebiet Galgenbuck! Es verdeutlichte, dass Eckardt nicht bereit war sich damit abzufinden aus welchen Gruppen seine Bürgerschaft bestand. Neue ‚Obere’, die natürlich ohne Regelwerk bauen dürfen sollten, mussten her. Eine Klientel mit der der Bürgermeister besser reden zu können hoffte als mit den vorhandenen Bürgern. Sie kam allerdings nie und die leeren Grundstücke, super erschlossen, liegen nach wie vor den Bürgern auf der Tasche. Jetzt verspricht Eckardt wieder einmal vollmundig, im nächsten Jahr 55 Grundstücke davon verkaufen zu können.

Zum Thema Schießwasen ist alles gesagt worden. Man braucht sich nicht zu wiederholen! Auch hier ein Scheitern ausgelöst durch die Komposition der Persönlichkeit Eckardt. Ein Zusammenspiel von Großmanns- und Herrschsucht sowie Geltungswahn gepaart mit dem Hang zu Geschäften hinter dem Vorhang der Geheimniskrämerei.

Viele weitere Beispiele ließen sich hier noch anfügen. Atemberaubend indes ist der Leichenduft der politischen Einsamkeit, der Wolfgang Eckardt inzwischen umweht. Wer ihn am Abend des Bürgerentscheids-Sonntag im Rathaus herumirren sah, konnte schon fast Mitleid empfinden. Weit und breit kein Mitstreiter mehr! Kein Hans Wild kein Stefan Eckardt, kein Krebelder, kein Gerhäuser, kein Volkert. Da wurde anscheinend das sinkende Schiff schon verlassen. Im Falle Gerhäuser ein echtes Schurkenstück, war ihm Eckardt doch noch vor wenigen Monaten beigesprungen und hatte behauptet, falsche Bauabrechnungen seien nicht die Ausnahme sondern die Regel und damit selbstverständlich. Eine Haltung, die er bei der Wahl noch spüren wird! Jetzt ist er verschwunden, der gute Freund guter Tage!

Atemberaubend auch die Aussage Allrauns, der die Niederlage sofort zur alleinigen Niederlage Eckardts umdeutete. Dies ist zwar richtig, aber dennoch eine menschliche Schwäche, denn das Dreiecksgeschäft hätte er doch gerne mitgenommen. Jetzt wo es nicht geklappt hat, ist Allraun weg. Erinnert sei hier auch an den Ausstieg von Annette Volkammer, die (zwar spät, aber immerhin) den Eckardt’schen Methoden die Gefolgschaft aufkündigte. Von zwei Seiten Flucht, weg von Eckardt. Auf der einen Seite die Flucht derer, die Eckardts Führungsstil nicht mehr ertragen können, auf der anderen Seite die Flucht jener, die nicht mit zu den Verlierern zählen möchten. Damit ist die FWG auf Liste-Land-Größe eingedampft. Der Bürgermeister hat eigenhändig und vorsätzlich seinen Wahlverein gemeuchelt.

Die Abstimmung zum Schießwasen markiert definitiv den Anfang vom Ende der politischen Laufbahn Wolfgang Eckardts. Es ist dies ein selbstverschuldetes Ende. Die Bürger nehmen ihm übel, dass er mit großer Leichtfertigkeit die breite Basis politischer Zusammenarbeit und des Vertrauens zerstörte das nur die ersten fünf Jahre seiner Amtszeit prägte. Danach folgte Herrschsucht und Spaltung. Was die Angelegenheit allerdings so schlimm macht ist die Tatsache, dass die Stadt zwar unter der Spaltung litt, die Otmar Schaller durch CSU und FWG im Stadtrat aufgezwungen worden war – Wolfgang Eckardt hingegen hat diese Spaltung zu seinem eigenen Programm auf dem Bürgermeistersessel gemacht. Er ist nicht Opfer sondern Täter in Sachen Spaltung. Das hat diese Stadt am 17.Februar nicht honoriert und wird es am 02. März ebenfalls nicht honorieren!

Sonntag, 17. Februar 2008

Bürgerentscheid kippt Schießwasenprojekt – Riesenmehrheit für Beendigung der Pläne!

Der gesunde Menschenverstand hat sich durchgesetzt und trotz aller Hochglanzflyer von tbw und dem Lamento des FSV um die Nachwuchsförderung „ihres“ Breitensports haben sich die Bad Windsheimer Bürgerinnen und Bürger mit großer Mehrheit gegen das Schießwasenprojekt entschieden!

2753 Bürger entschieden sich für eine JA zum Bürgerentscheid 1

1712 Bürger entschieden sich für eine JA zum Bürgerentscheid 2

Damit ist der Bürgerentscheid gegen eine Fortführung des Schießwasenprojektes entschieden. Das Quorum von 20% wurde erreicht, damit ist das Abstimmungsergebnis gültig.

Es ist nicht erforderlich an dieser Stelle noch einmal die zahlreichen gewichtigen Argumente, Risiken und Belastungen aufzuführen, die mit der Realisierung des Schießwasenprojektes verbunden gewesen wären.

Noch am Donnerstag spitzte sich die letzte Stadtratssitzung vor dem Bürgerentscheid zu, weil eine Gruppe von couragierten Stadträten mit einem Ruck wenigstens einige Stunden vor der Wahl in die Gutachten der Ämter Einblick nehmen wollten. Die Mauer derer, die lieber mauscheln oder aus anderen Gründen ein massives Interesse verfolgen, die Bevölkerung lieber im Unwissen zu belassen, war zwar zu groß. Das Ergebnis des Bürgerentscheids spricht jedoch eine eindeutige Sprache, was die Leute in der Stadt und seiner Ortsteile von dieser Verschleierungstaktik halten.

Kompliment für die Initiatorengruppe des Bürgerentscheids 1 um Herrn Braun, die dem Bürgermeister mit einer kleineren Marketingmaschine den Fehdehandschuh vor die Füße geworfen haben, aber mit einer großen Unterstützung in der Bevölkerung am Ende als Sieger auf dem Marktplatz stehen (danke für das Bild von der Wahlparty "beim Döbler").

Das spricht Bände über die Stimmungslage und politische Tendenz vor der Kommunalwahl am 2.März und weckt Hoffnungen, daß auch das traurige Spektakel um unsere Stadtführung bald verschwinden wird. Es ist nun Zeit für einen Neuanfang mit einem neuen Kopf an der Spitze im Rathaus und neuen, unverbrauchten und kritisch-konstruktiven Gesichtern im Stadtrat, die dieser Stadt endlich wieder einen Fortschritt außerhalb des Amigo-Sumpfes bescheren. Packen wir es an!

Donnerstag, 14. Februar 2008

Von wegen - was verbirgt Bomfi?

Nach einer ausführlichen Stellungnahme durch H. Hofmann, erklärte man den Stadträten und den doch außergewöhnlich vielen Windsheimer Bürgern bei der Stadtratssitzung am Donnerstag Abend, dass der Antrag der SPD/UB nicht rechtens sei (weil die Bürgerentscheide laufen) und man diesen ablehnt (lt. H. Lorz LRA und der übergeordneten Stelle).

Der Stadtrat kann nur darüber entscheiden ob der Antrag zugelassen werde. Einsicht bekäme man dann aber auch noch nicht, denn das entscheidet dann die zuständige Stelle im LRA. Nach einer zum Teil hitzig geführten Debatte, in der der 1. Bürgermeister aus dem Gutachten des Wasserwirtschaftsamtes einige Passagen ansprach (aber nur die, die Ihm passen, lt. I. Dingfelder) wollte die SPD über Ihren Antrag abstimmen lassen. Zuvor sprachen sich noch H. Malcher und D.Hummel für den Antrag aus. Herr Schreibelmeyer sprach von Rechten der Bürger auf umfassende Information, auch wenn man gegen irgendwelche Vorschriften verstoßen würde.

Abstimmungsergebnis: 10:9 gegen den Antrag !

Namentliches Abstimmungsergebnis:

Es stimmt für den Antrag auf Einsicht in die Gutachten:

Ekkehard Schreibelmeyer (SPD/UB)

Ismene Dingfelder (SPD/UB)

Birgit Schüsterl (SPD/UB)

Thomas Gröbel (SPD/UB)

Barbara Horneber (SPD/UB)

Dieter Hummel (CSU)

Dr Bernhard Malcher (CSU)

Jürgen Heckel (WiR)

Dr Annette Volkamer (FWG)


Gegen den Antrag stimmten

Wolfgang "Bomfi" Eckardt (Bgm., FWG)

Dr Stefan Eckardt (FWG)

Werner Spieler (FWG)

Gerhard Gerhäuser (CSU)

Erwin Rauch (CSU)

Rainer Volkert (CSU)

Hans Gärtner (Liste Land)

Wilhelm Dehner (Liste Land)

Reinhold Krebelder (Liste Land)

Jürgen Messelhäußer (FDP)


Also wird die Windsheimer Bevölkerung, kurz vor dem Bürgerentscheid nicht umfassend informiert. Auch die Stadträte werden vom Bürgermeister weiterhin nur verarscht und hingehalten. Da half auch der Einwand von I. Dingfelder nichts mehr, dass sie schon am 14. September das Gutachten angefordert hat, also noch vor einer Bürgerentscheidsinitiative.

So bleibt es den Bürgern überlassen, wem Sie Ihre Stimme am Sonntag geben werden. Aber bedenkt, was verbirgt Bomfi?

Sand in die Augen der Bürger - Teil III

Nun ist der Termin für den Bürgerentscheid, der über den weiteren Verlauf des Schießwasenprojekts entscheiden soll, herangerückt. Die Auseinandersetzungen um das Für und Wider zum Einkaufszentrum auf dem jetzigen Festplatz haben dazu geführt, daß sich die heiße Phase für die weiteren politischen Themen des Kommunalwahlkampfes in der Stadt und den Ortsteilen auf die beiden Wochen zwischen Bürgerentscheid und 2.März verdichtet.

Die Vereinspräsidenten von FSV und Schützen sowie Bürgermeister Eckardt und der Projektentwickler tbw haben etliche Versuche unternommen, das Stimmungsbild in der Stadt zu kippen. Doch je mehr sie Hochglanzprospekte streuten und die Projektgegner persönlich anfeindeten, um so weniger Punkte machten sie in der Bevölkerung. Die Tendenz bei den beiden Bürgerbegehren zeigte bereits, dass wohl zwei Drittel der Bürger gegen das Schießprojekt stimmen wollen. Bedenkt man, daß die Wahl demokratischen Richtlinien entsprechend anonym erfolgt (da ist das böse Wort schon wieder) und keiner seinen Namen offenlegen muss wie beim Bürgerbegehren, dürfte das Ergebnis vielleicht noch eindeutiger gegen das Projekt ausfallen.

Eines der größten Ärgernisse während der gesamten bisherigen Planungsschritte bezüglich des Schießwasen-Projekts ist sicher die unzureichende und häufig nur scheibchenweise gegebenen Information des Bürgermeisters an Stadträte und Bürger. Die erkannten schnell, daß die Masse der Info-Flyer zwar viele Worthülsen und bunte Bilder aufwiesen, aber keine verwertbaren Informationen zu den Gutachten und den finanziellen Belastungen der Stadt enthielten.

Die Ungereimtheiten beginnen überhaupt schon bei der Frage, über WAS für eine Planung die Bürger genau abstimmen sollen. So unterscheiden sich die in verschiedenen zeitlichen Stufen vorgestellten Skizzen, Pläne und Ansichten des Projektes immer wieder in Details voneinander.

Mal waren neben den Einkaufsmärkten weitere Gewerbeflächen und –betriebe vorgesehen und dann wieder nicht. Da taucht dann einmal ein Fastfood-Restaurant in der Planung auf, das aktuell z.B. wieder verschwunden ist. Einen Planungsfortschritt kann man das nicht nennen, wenn sich auf den Plänen etwas bewegt, was vor der Bewegung erst einmal im Stadtrat diskutiert gehört.

Von Anfang an basierte die Gesamtplanung auf der sogenannten „Großen Lösung“, die vorsah, dass 30.200m² in das Eigentum des Investors übergehen. Zahlen, die von der Stadtplanung erstellt wurden. Daraus pickt der Stadtbaumeister ein Detail und moniert gegenüber den Schießwasen-Gegnern, der Investor würde für 19.000m² die üblichen 120 Euro pro qm bezahlen. Richtig, Herr Stadtbaumeister. Aber warum sagen Sie nicht dazu, wie das restliche Areal abgerechnet wird und welche horrend hohen Leistungen die Stadt trägt, die direkt mit dem Umbau des gesamten Schießwasen-Areals zur Verfügung stehen, wozu beispielsweise die Verkehrskreisel und -wege gehören.

Bei der Gelegenheit fragen wir uns weiter: Wenn die Stadt in der Zwischenzeit von der sogenannten Grossen Lösung abgewichen ist, was haben dann die Stadträte zu dieser Änderung gesagt? Wissen die überhaupt, wie die Eigentumsverhältnisse des gesamten Areals nach einer möglichen Realisierung im Detail aussehen?

Sollten also die Pläne so deutlich mit dem Wissen der Stadträte geändert worden sein, dann entspricht die Projektplanung offensichtlich nicht mehr der ursprünglichen Ausschreibung. Auf welcher Grundlage hat die tbw dann den Zuschlag für die Projektentwicklung erhalten?

Wer soll weiter ein Projekt befürworten, bei dem es zwar Detailgutachten des Wasserwirtschaftsamtes zu der eminent wichtigen Frage des Hochwasserschutzes gibt, das aber keiner vollständig vom Inhalt her kennt. Das Wedeln mit Papier und das Zitieren aus Passagen aus dem Gutachten hat mit Information nichts zu tun. Selbst wenn der Bürgermeister nun endlich das Gutachten vollständig herausrücken würde, so ist es wohl zu viel verlangt von den Stadträten eine Sichtung, Prüfung und Meinungsbildung innerhalb weniger Stunden zu erwarten.

Gleiches gilt für die vollständige Stellungnahme des Landratsamtes, die allenfalls dem Bürgermeister und seinen Projektfreunden in der notwendigen Vorlaufzeit zur Verfügung steht. „Hier gibt es etwas zu Verschleiern“, das ist der Tenor in der öffentlichen Meinung - und damit hat sie wahrscheinlich recht.

Interessant ist, daß man bei Beschaffung der Informationen zur Klärung der Kosten des Schießwasenprojekts auch von weitgehend neutralen Leuten recht unterschiedliche Informationen bekommt. So hat man uns per Mail mindestens drei Kostenmodelle zugesandt, die allerdings alle zum Schluss zeigen, daß die Stadt finanziell kräftig bluten muss, wenn das Projekt realisiert wird. Nur der Bürgermeister und seine Ämter, die tbw und die beiden Vereinsvorsitzenden sind da anderer Meinung.

Keine Klarheit über die Finanzierungslast und die künftigen Belastungen!

Keine Klarheit über die Gutachten zum Hochwasserschutz!

Keine Klarheit über die Zukunft und Kosten eines neuen Festplatzes!

Wissen ist Macht, Herr Bürgermeister! Aber Nicht-Wissen macht sauer!

Mit unseren Stimmen können Sie am Sonntag nicht rechnen!

Mittwoch, 13. Februar 2008

Sag mal, Herr Wagner?

- die "sagt mal einer" Satire zum Donnerstag - frei nach Badesalz

Wer erklärt mir mal die Welt. Seit 14 Monaten tönt Bomfi in Sachen Wagner. Erst darf keiner was sagen, weil es Bomfi so sagt. Dann will er allen alles sagen, weil Bomfi es so will. Dann sagt der Wagner, Bomfi soll nix sagen, weil mal Schluß sein soll und weil Bomfi ja immer wollte, dass keiner was sagt. Das gefällt Bomfi nicht, weil er ja sagt, wer wann was sagen darf und wann nicht.

Also sagt Bomfi, er sagt alles über den Wagner und kündigt das monatelang für die BWA an. Dann sagt Wagner, dann sag halt, was du sagen willst. Und was sagt Bomfi: Wenn Wagner sagt, ich soll sagen, was ich sagen will, dann will ich nix sagen. Sagt der Bomfi. Und weil Bomfi so ein feiner Kerl ist und Leute erst rauswirft, die Familien der Lächerlichkeit preisgibt, sagt er jetzt nix. Außer es fragt ihn jemand. Dann sagt er was. Sagt jedenfalls der Bomfi. Oder sagt der Herr vom BWA.

"Allerdings ist unser Bürgermeister nach wie vor bereit, bei seinen Informationsveranstaltungen zu allen Fragen Rede und Antwort zu stehen bzw. Hintergründe zu erklären, sofern dieses Thema von der Bürgerschaft angesprochen wird."Also ich sag mal, einer tickt hier nicht richtig. Und mir hat auch einer gesagt, wer nicht richtig tickt. Aber ich sag nix, weil Bomfi mir nicht sagt, ich soll was sagen. Oder so ähnlich.

Samstag, 9. Februar 2008

Der verquere Bürgermeister

Dank "Quer" und dem Bayerischen Fernsehen kennt nun mindestens halb Bayern unseren Bürgermeister, der nicht nur seit 12 Jahren regiert, sondern auch noch einen Spitznamen hat, nach dem sogar ein Swingerclub benannt sein soll, wie ein paar Spitzbuben meinten.

Fast hätte er einem leid tun können, dieser Bürgermeister, als er da sichtlich mitgenommen und schweißgebadet am Schreibtisch saß. Doch dann waren auch wir Blogger baff, was wir Blogger dem Bürgermeister nach alles über ihn gesagt haben sollen:

Bauland im erwarteten Bauerwartungsland (ein weißer Schimmel) wurde gekauft? Wir wüssten gerne mehr! Ausschreibungen sind nicht korrekt gelaufen? Höchst interessant! Und bestimmte Firmen hat der Bürgermeister nach seinen Angaben auch noch angeblich bevorzugt! Welche Firmen sind bevorzugt worden, Herr Bürgermeister? Lauter Sachen, die wir nur zu gerne tiefer betrachtet und dann darübr ausführlich berichtet hätten.

Man muss sich mal überlegen, wie man das korrekt formuliert: Der Bürgermeister gibt an, dass andere Leute (nennen wir sie hier der Einfachkeit halber „die Blogger“) behauptet hätten, er hätte was Unredliches getan. Kann jetzt eigentlich der Herr von Blog, so nennen wir den Chefredakteur der Blogger, den Bürgermeister wegen übler Nachrede anzeigen? Oder verliert der Herr von Blog per definitionem und für immer alle Bürgerrechte und darf nicht mehr anzeigen? Denn Bomfi sagt ja wörtlich im Fernsehen:

"Ich kriminalisiere nur die Tatsache, dass im Endeffekt Lügen, Verleumdungen etc. über Jemanden in diesem Blog drinstehen. Wer des einträgt, der wird für mich als Krimineller hingestellt."

Alles klar, Herr Bürgermeister!

Dieser Landwirt aus Berolzheim, ein Richard Müller, der auch noch für die Heckel-WIR-Liste antritt, hat einen wahren Satz gesprochen: Der Blog hat Dinge ans Tageslicht gebracht, die ohne den Blog nie an die Öffentlichkeit gekommen wären. Da hat er wohl Recht.

Das mit dem Tageslicht gefällt unserem Bürgermeister überhaupt nicht. Man erinnere sich nur an seinen fehlgeschlagenen Versuch, die Affäre Gerhäuser im Kreistag unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu behandeln. Licht ins Dunkle bringen ist nun wirklich nicht die Stärke unseres Bürgermeisters.

Überhaupt hat das BR Fernsehteam mit dem inszenierten Verhör von Jugendlichen (ob die Eltern dabei waren?) in einem abgedunkelten Van am trostlosen, weil noch nicht bebauten, Schießwasen die Düsterheit der derzeitigen Situation wunderschön wiedergegeben.

Fast schon enttäuscht waren wir, dass Eckardt im Fernsehen nicht versucht hat, der bayerischen Öffentlichkeit seinen Mikrokosmos zu präsentieren mit dem Feindbild SPD und Wagner. Irgendwie hat da etwas gefehlt. Nun wissen wir ja auch, warum: Redet doch die SPD in Person von Frau Dingfelder schneller, als Eckardt denken kann. Das, lieber Staatsschutz, steht heute in der Zeitung und ist nur dahingehend zweckentfremdet, dass Frau Dingfelder schneller redet, als die Menschen denken können. Und da kein Zweifel besteht, dass Eckardt ein Mensch ist, ist das Zitat völlig korrekt aufgegriffen.

In der Tat bewegt sich Eckardt wohl nun lieber in der Umgebung von Deppen. Von Dorfdeppen, um genauer zu sein spricht er und meint damit keinen geringeren als Jürgen Heckel. Also muss in der Eckardt'schen Denke jetzt der Staatsschutz ermitteln.

Denn Heckel ist ja ein Politiker, so wie des Bürgermeisters Bruder und auch Herr Wild. Und dieser Heckel ist beleidigt worden - in der Zeitung. Das geht nicht. Wir schlagen vor, der Staatsschutz hält sich heraus und schickt gleich die GSG 9. Die soll mal die Windsheimer Zeitung stürmen und ermitteln, wer das gesagt hat mit dem Dorfdeppen. Dann sofort eine Hausdurchsuchung bei Eckardt, alle Rechner mitnehmen.

War es nicht der Bürgermeister sich beleidigt gefühlt und Anzeige erstattet hat? Dabei ist er es doch, der fortwährend andere beleidigt. Irgendwie quer, dieser Bürgermeister.

Am allerschlimmsten und überhaupt nicht glossentauglich ist Eckardts Verhalten im Hinblick auf die Verfolgung von Kindern. Vom Rathaus aus wurde die Polizei über den Juxanruf informiert. Im Rathaus selbst fand eine Rasterfahndung durch das Einwohnermeldeamt statt. Er hat das Prozedere veranlasst, verfolgt und mit keiner Silbe bedauert - wenigstens in diesem Punkt ist Wolfgang Eckardt ehrlich. Er schert sich um sich selbst, nicht aber um die Kinder und Jugendlichen „seiner“ Stadt.